B-Movie Programm im November 2002

Philipp Groszmann webmaster at b-movie.de
Don Okt 17 16:52:18 CEST 2002


Moin Stefan,

diesen Monat das Programm erst mal von mir...

b-movie im November 2002
Filme aus Österreich:
Realitätsverluste in alpenrepublikanischer Einsamkeit.


Programmübersicht:

Donnerstag, 7.11., Samstag, 9.11. und Sonntag, 10.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr
SCHMUTZ
Österreich 1986, 100 Min., 35 mm

Donnerstag, 14.11., Samstag, 16.11. und Sonntag, 17.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr
HELDEN IN TIROL
Österreich 1998, 108 Min., 35 mm

Donnerstag, 21.11., Samstag, 23.11. und Sonntag, 24.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr
FUNNY GAMES
Österreich 1997, 103 Min., 35 mm

Donnerstag, 28.11., Samstag, 30.11 und Sonntag, 1.12. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr
DER UNFISCH
Österreich, 1996, 95 Min., 35 mm

Schmutz
Österreich 1986, 100 Min., 35 mm
Regie: Paulus Manker; Buch: Paulus Manker, nach einer Idee von Franz 
Novotny; Kamera: Walter Kindler; Musik:Yello; Darsteller: Fritz 
Schediwy, Hans Michael Rehberg, Siggi Schwientek, Mareile Geißler, 
Josefine Platt, Hanno Pöschl

Der Wachmann Joseph Schmutz dient hingebungsvoll der Macht des 
Eigentums. Deren irdischer Vertreter ist der Oberkontrollor, und er hat 
für den treuergebenen Schmutz einen göttlichen Auftrag: Er soll eine 
riesige, leerstehende Papierfabrik bewachen. In einer mystischen 
Vermählungszeremonie vereinigt sich Schmutz mit dem schutzbefohlenen 
Gebäude. Er stiftet eine Religion des Gehorsams, als allerdings der 
Abriss der heiligen Hallen beschlossen wird, wandelt sich Joseph 
Schmutz, um die Ordnung aufrecht zu erhalten, zum Hausbesetzer und zu 
einem Gott.
Der erste Spielfilm des bekannten Schauspielers Paulus Manker erzählt 
mit schillernder Expressivität die streng protokollierte 
Passionsgeschichte eines ordnungsliebenden Gewalttäters.
Vorfilm:
Die Helden
Österreich 1991, 5 Min.
Regie:ASK
Die Geschichte eines Versuchs, eine Auskunft zu bekommen.
Donnerstag, 7.11., Samstag, 9.11. und Sonntag, 10.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr

Helden in Tirol
Österreich 1998, 108 Min., 35 mm
Regie und Buch: Niki List; Kamera: Martin Stingl; Musik: Peter Janda, 
Heinz Leonhardsberger; Darsteller: Christian Schmidt, Elke Winkens, 
Christian Pogats, Ludger Pistor, I Stangl

Hochwertiges Filmschaffen gab es in Österreich durchaus auch vor 1980, 
was allerdings für Umsätze sorgte, war eben, ähnlich wie hierzulande, 
der Heimatfilm, später dann der Heimat-Sexklamauk-Film. Das wollen wir 
euch auch in diesem Monat gerne vorenthalten. Nicht jedoch dieses 
hemmungslos schrille und blasphemische Heimat-Trash-Musical mit ganz 
viel Alpenrock der allerschlimmsten Sorte. Niki List, Regisseur des 
erfolgreichsten Österreichischen Films nach Sissi, nämlich Müllers Büro 
(1986), arbeitete wieder mit seinem damaligen Hauptdarsteller zusammen. 
Christian Schmidt spielt diesmal Max, der in dem verträumten Dorf 
Helden sage und schreibe Adler züchtet. Der Pfarrer, der heimlich so 
gerne das gute Johanneskraut kifft, reißt in seiner Kirche die Gemeinde 
noch zu Begeisterungsstürmen hin. Der unvermeidliche Bürgermeister hegt 
indes finstere Pläne: Ein großartiges Alpenbordell soll für Touristen 
sorgen, unterstützt wird er von der örtlichen Wehrsportgruppe.
Vorfilm:
Österreich!
Österreich 2001, 7 Min.
Regie: Hubert Sielecki
Ein kleiner Gruß an die Deutschinnen und Deutschen in ganz Deutschland.
Donnerstag, 14.11., Samstag, 16.11. und Sonntag, 17.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr

Funny Games
Österreich 1997, 103 Min., 35 mm
Regie und Buch: Michael Haneke; Kamera: Jürgen Jürges; Musik: John 
Zorn, Georg Friedrich Händel; Darsteller: Susanne Lothar, Ulrich Mühe, 
Arno Frisch, Frank Giering, Stefan Clapczynski

Schluß mit Lustig! War es in Michael Hanekes erstem Kinofilm Der 
siebente Kontinent (1989), eine dreiköpfige Familie, die 
gemeinschaftlich Selbstmord beging, so sind es diesmal Papa, Mama und 
Sohn Schorschi, die in ihrem Ferienhaus von zwei besonders widerlichen 
Lausbuben sadistisch totgequält werden. Das Ganze in einer Reihe 
lustiger Spiele wie „Die liebe Gattin“, die sich aussuchen darf, wer 
von ihren Liebsten zuerst ermordet wird. Haneke ist zweifellos der 
pessimistischste Star des neueren Österreichischen Films, vielen 
Arbeiten für Theater und Fernsehen folgte eine Filmtrilogie (Der 
siebente Kontinent, Bennys Video, 71 Fragmente einer Chronologie des 
Zufalls) über die „emotionale Vergletscherung“, die Aufsehen erregen 
musste. Der Metaschocker Funny Games, der eigentlich eine 
Thrillerparodie ist, verstörte als besonders krasse Schlussfolgerung. 
Der Zuseher kann entscheiden...
Vorfilm:
Reusenheben
Österreich 1999, 20 Min.
Regie: Henrik Schlottmann
Ein schuleschwänzender Junge begegnet einem Mann, der gerade eine 
Leiche verschwinden lässt.
Donnerstag, 21.11., Samstag, 23.11. und Sonntag, 24.11. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr

Der Unfisch
Österreich, 1996, 95 Min., 35 mm
Regie: Robert Dornhelm; Drehbuch: Michael Köhlmeier; Kamera: Michi 
Riebl;
Darsteller: Maria Schrader, Eva Herzig, Andreas Lust, George Kern, 
August Schmölzer, Beatrice Frey, Rainer Egger, Karl Merkatz, Bibiana 
Zeller, Rudolf Wessely

*

*
Donnerstag, 28.11., Samstag, 30.11 und Sonntag, 1.12. jeweils 20.30 
Uhr, Samstag auch 23.00 Uhr

Was sonst noch läuft:

Freitag, 1.11. 20.30 Uhr
I don´t pop my cork for every guy

Karen Knutschen Gesang
Werner Lodell Klavier

Hurenlieder, Chansons und Musicalmelodien zwischen Rotlichtmilieu und 
Hollywood:
" Show me the way to the next wisky bar!"

Dienstag, 5.11. ab 20.00 Uhr
Kinotreff für Gehörlose, Schwerhörige und Hörende
Hörbar
Der zentrale Treffpunkt für Produzentinnen und Konsumentinnen 
experimenteller Musik.
Jeden Mittwoch ab 21.00 Uhr

Dienstagskino der Kurzfilmagentur
19.11. um 21.00 Uhr
Decasia
Bill Morrison USA 2001, 70 Min.
Decasia (engl. Decay = Verwesung) ist eine hypnotische Verführung aus 
der Kombination von ältestem, teils archaischem Bildarchiv-Material mit 
eigens dafür komponierter Musik. Ein Soundtrack von Michael Gordon 
(Bang on a Can-Ensemble) zusammen mit dem 55-köpfigen Basel Sinfonetta 
Orchester untermalt dramatisch heroische „Waghals-Teufel“, religiöse 
Eiferer und Entdecker auf der Suche nach dem Gral.
Bill Morrison ist schon lange ein Meister der Bearbeitung, Komposition 
und Verwandlung von found-footage Material zu neuer Filmpoesie. Death 
Train (1993), Ghost Trip (2000) und Trinity (2002) sind eingeweihten 
Bilderstürmern der vergangenen Kurzfilmfestivals hinlänglich bekannt.
Decasia ist Bill Morrisons erster Langfilm und ganz sicher ein 
Leckerbissen für die DiKi-Familie.

Freitag, 29. 11. ab 21.00 Uhr
Der Live-Club der Hörbar

Vielen Dank und lieben Gruß
cheers
--  
Philipp Groszmann
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